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Smart Home: Die Technik zieht in die vier Wände ein

Ob Heizungssteuerung, Raumüberwachung oder steuerbare Haushaltsgeräte: Smart Home Systeme sind auf dem Vormarsch. Alleine in 2017 soll der Umsatz an Smart Home Systemen in Deutschland bei fast 1,3 Mrd. Euro liegen. Das macht deutlich wie wichtig intelligent vernetzte Systeme in den eigenen vier Wänden geworden sind. Aber wie funktioniert ein Smart Home System genau? Und wie viel Zukunftspotential bietet diese Technik?

Was bedeutet Smart Home?

Bei Smart Home handelt es sich um ein intelligentes Zuhause, bei dem mehrere Komponenten in Form von Multimedia- und Haushaltsgeräten miteinander vernetzt werden und sowohl miteinander interagieren als auch über eine zentrale Einheit oder mittels App ferngesteuert werden können. Dabei kann es sich schlicht und einfach um die Heizung, Lichtquellen, Jalousien, Unterhaltungselektronik wie Fernsehgeräte aber auch um eine smarte Waschmaschine, Kaffeemaschine bis hin zu Alarmsystemen zur Einbruchsicherung handeln. Die Möglichkeiten sind in diesem Bereich in den letzten Jahren enorm vielfältig geworden.

KNX - Bus Prinzip

Bild 1. KNX – Bus Prinzip

Für welche Komponenten man sich hier entscheidet kann jeder individuell entscheiden. Auf dem Markt sind zum einen Starter-Pakete erhältlich, die die zentrale Steuereinheit und zum Beispiel einzelne Lichtschalter und Steckdosen-Adapter enthalten und nach Belieben mit weiteren Komponenten erweitert werden können. Zum anderen kann ein Smart Home System schon bei der Planung des Hausbaus integriert werden, so dass alles fest installiert ist. Die Steuerung erfolgt bei einem Smart Home System über die zentrale Steuereinheit und mittels Internet-Funkverbindung via App. Bei fest installierten Systemen erfolgt die Steuerung üblicherweise über die hauseigene Elektrik.

Smart Home: Was ermöglicht das vernetzte Wohnen?

Das Thema Smart Home erlebt in den letzten Jahren einen wahren Boom, welcher besonders im Bereich der Reduzierung des Stromverbrauchs eine zunehmende Rolle spielt. So entscheiden sich viele Anwender für diese Technik, um ihre Energiebilanz in den eigenen vier Wänden zu verbessern, indem sie Lichtschalter, Heizungsadapter oder Steckdosen über das Smart Home System kontrollieren. Ein großer Trend ist außerdem die Erfassung des Stromverbrauchs in Echtzeit durch den Einsatz von Stromsensoren.

Dadurch kann der Energieverbrauch detailliert erfasst und analysiert werden. So wird eine vorher nicht dagewesene Transparenz ermöglicht. Alles in allem bieten Smart Home Systeme ein hohes Energieeinsparpotential, einen hohen Komfort im Alltag und sogar etwas mehr Einbruchsicherheit. Nachteilig ist wiederum, dass sich viele Nutzer auch gleichzeitig Sorge um ihre Privatsphäre im Smart Home machen, da durch die Vernetzung natürlich auch von Unbefugten Hacker-Angriffe gestartet werden können, um an sensible Daten zu gelangen oder gar Systeme und angeschlossene Geräte zu manipulieren.

Bild 2: Komfort-Elektronik im Eigenheim

Bild 2: Komfort-Elektronik im Eigenheim

Vernetztes Wohnen: Zukunftsprognose

Nicht nur im privaten Bereich wird Smart Home eine immer stärkere Rolle einnehmen, sondern auch im gewerblichen Bereich. Vermutlich wird das klassische Smart Home System in Zukunft immer mehr mit künstlichen Intelligenzen gekoppelt. Das verbessert sowohl die Effizienz als auch die Analyse der Daten. Des Weiteren soll die Sprachsteuerung in diesem Gebiet weiter vorangetrieben werden, so dass wir vielleicht schon bald via Sprachbefehl unsere Kaffeemaschine dazu auffordern können für uns einen Kaffee aufzubrühen. Ein weiterer zukunftsträchtiger Bereich ist die Integration von Elektroautos in das Smart Konzept. Auch der Gesundheitssektor könnte in Zukunft immer stärker integriert werden, so dass ältere Nutzer davon profitieren können. Ein aktuelles Beispiel ist zum Beispiel der Hausnotruf über den Senioren, die eingeschränkt sind, jederzeit einen Notruf mit nur einem Fingerzeig herbeirufen können.

Fazit: Smart Home muss sich noch durchsetzen

Alles in allem bietet die Smart Home Branche ein hohes Wachstumspotenzial. Aktuelle Studien belegen, dass immer mehr Haushalte smarte Technik nutzen. Laut GfK Handelspanel 2016 hat sich der Umsatz in diesem Segment von Januar bis Oktober 2016 um 10 Prozent auf stolze 3,1 Milliarden gesteigert.

Bildquellen:

Bild 1: @ hausgestaltung-und-technik.de
Bild 2: @ unique3d